Brombeeren

Rosengewächse der wohlschmeckenden Art   

Ab dem Spätsommer wachsen die leckeren Früchte an Hecken in Wäldern, Hainen und in unseren Gärten. Für Brombeeren (lat. Rubus fructicosus) hat der Volksmund viele Namen, z.B. Hundsbeere, Kratzbeere, Schwarze Himbeere oder sogar Titanenblut. Brombeere lässt sich vom althochdeutschen Wort Bramberi ableiten. Dieses wiederum ist mit dem englischen Wort „bramble“, Dornenstrauch, verwandt.   

Die ursprünglich aus Eurasien und Nordamerika stammenden Beeren wurden bereits im Altertum gesammelt. Anfangs diente die stachelige Pflanze oft nur als Grundstücksbegrenzung, später entwickelte man sie zur Kulturpflanze.    

Brombeeren, verwandt mit Himbeeren, sind Rosengewächse und gehören zu den Sammelfrüchten. Die Beeren sehen zunächst rot aus, im reifen Zustand glänzen sie schwarz. Reife Früchte schmecken sehr saftig, fruchtig, süß und herb. Ursprünglich wuchsen die Früchte an dornigen Sträuchern. Verschiedene Züchtungen bewirkten, dass man heute dornlose Brombeerpflanzen erwerben kann. Allerdings schmecken deren Früchte weniger intensiv. Mischt man Himbeerblätter mit Brombeerblättern zu einem Tee, ähnelt er dem chinesischen Tee.  

Die Liste der guten Inhaltstoffe ist beachtlich:

Brombeeren liefern mehr Provitamin A als alle anderen Beerensorten. Dieser hohe Gehalt ist wichtig für unsere Augen und Schleimhäute. Darüber hinaus enthalten sie Vitamin C (zur Steigerung des Immunsystems) und Vitamin E, ferner Calcium (für die Knochenbildung), Eisen (wichtig für die Blutbildung), Kalium (zur Entwässerung), Magnesium (zur Aktivierung des Stoffwechsels), Apfel- und Zitronensäure, Gerbstoffe, Oxalsäure etc. Vergleicht man Brombeeren mit anderen Früchten, ist der Anteil der Ballaststoffe hoch – also bei Verdauungsproblemen hilfreich.

Erfreulich: Die Brombeere gehört damit zu den ältesten Heilpflanzen, sehr geschätzt im alten Ägypten und oft erwähnt in den Kräuterbüchern des Mittelalters. Weil die Frucht Gerbstoffe enthält, setzte man sie schon früher als leichtes Durchfallmittel bei Verstopfungen ein. Spülungen helfen bei Infektionen im Mund- und Rachenbereich. Ihre blutreinigende Wirkung zeigt sich bei Hautproblemen, Ekzemen und schlecht heilenden Wunden.

Bei Sodbrennen empfielt sich das Kauen von getrockneten Blättern, mit Kamillenblüten und Pfefferminzblättern gemischt setzt man diese Teemischung bei Magenbeschwerden ein. Außerdem wirkt Brombeersaft schweißtreibend und stärkt die Verdauungsorgane.

Hinweis: Brombeerblättertee wirkt wehenfördernd, deswegen sollte er nicht während der Schwangerschaft getrunken werden. Zur Geburtsvorbereitung allerdings werden gerne Tees mit Brombeerblätter verabreicht. Sie lockern das Gewebe auf und fördern die Wehen für eine leichtere Geburt.

Als Süßspeise, Konfitüre, Eis, Soße, Saft und Likör oder als Kuchen- und Nachspeisenbelag erfreuen sie sich großer Beliebtheit. 

Vorsicht: Brombeeren enthalten Oxalsäure und sollten bei Stoffwechselerkrankungen und Steinleiden gemieden werden.

Antonia Rose