Den Boden besser machen.

Eine häufig unterschätzte Methode, den Gartenboden zu verbessern, ist das Ausbringen einer Gründüngung. Dabei kann sie helfen, vielfältige Probleme zu beheben, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern und den Boden auch während Anbaupausen bedeckt zu halten. Eine gute Vorbereitung kann viel Arbeit ersparen, und das gilt besonders im Garten. Ein gut vorbereiteter, fruchtbarer Boden bildet die Grundlage für gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte. Ab und zu kann man den Boden mit einer Gründüngung besonders verwöhnen. Eine Gründüngung bezeichnet das gezielte Anbauen von Pflanzen für die Bodenverbesserung. Im Unterschied zu Kulturpflanzen werden die Gründüngungspflanzen üblicherweise nach einer gewissen Zeit in den Boden eingearbeitet. Es gibt verschiedene Situationen, in denen eine Gründüngung sinnvoll ist. Bestimmte Gründüngungspflanzen können Nährstoffmängel im Boden ausgleichen. Andere verbessern gezielt die Bodenstruktur. Nebenbei können die angebauten Pflanzen als Bienenweide dienen, den Boden mit Humus anreichern und Bodenerosion verhindern. Genug Gründe, einen Versuch zu starten. Mittlerweile gibt es sogar spezielle Gründüngungsmischungen im Handel. Es gibt beispielsweise Mischungen, die auf eine Erhöhung der Biodiversität abzielen, andere darauf, möglichst schnell Unkraut zu unterdrücken und wieder andere fördern insbesondere die Humusbildung. Doch wo fängt man am besten an? 

Die richtige Gründüngung wählen
Zunächst sollte man sich im Klaren darüber sein, was die Gründüngung bezwecken soll. Gibt es im Boden Nährstoffmängel? Ein Bodentest kann Auskunft darüber geben. Ist der Boden verdichtet? Oder will man dem Gartenboden über den Winter durchwurzelt und bedeckt halten, um das Auswaschen von Nährstoffen und Humus zu vermeiden? Liegt ein Nährstoffmangel vor, gibt es verschiedene Gründüngungspflanzen, die Abhilfe schaffen können. Bei Stickstoffmangel etwa sind Leguminosen wie Erbsen, Lupinen, Klee, Wicken und Bohnen angesagt. Diese haben die Fähigkeit, mithilfe von symbiotischen Bakterien an ihren Wurzeln Stickstoff aus der Atmosphäre im Boden zu binden.  Ölrettich als Gründüngungspflanze kann die Verfügbarkeit von Kalium im Boden verbessern.  Ist wiederum nicht ausreichend Phosphor im Boden verfügbar, kann man es mit Hafer oder Buchweizen versuchen. Soll mit der Gründüngung die Bodenstruktur verbessert werden, sind tiefwurzelnde Pflanzen wie Sonnenblumen, Ölrettich oder Bitterlupinen empfehlenswert. Diese lockern den Boden auch in tieferen Schichten.  Jede Form der Gründüngung reichert den Boden mit organischer Masse an, was wiederum die Humusbildung fördert. Gibt man der Gründüngungsmischung auch noch Blumensamen wie Ringelblume, Phacelia, Sonnenblume, Borretsch oder Wicke hinzu, liefert man zudem wertvolle Nahrung und Rückzugsorte für Insekten und andere Lebewesen. Auch das Mikrobiom im Boden wird durch die verschiedenen Wurzelarten gefördert. 

Den richtigen Ort und Zeitpunkt wählen
Wichtig bei der Anwendung von Gründüngungspflanzen im Gemüsegarten ist, dass auch hier die Fruchtfolge eingehalten werden sollte. Beispielsweise sollte eine Gründüngung mit Kreuzblütlern nicht vor Kohlgewächsen ausgesät werden.  Grundstätzlich kann man eine Gründüngung zwischen dem Frühjahr und frühen Herbst ausbringen. Manche Pflanzen sind winterhart und können den ganzen Winter über im Garten stehenbleiben. Andere erfrieren bei Frost und können im Winter als schützende Mulchschicht dienen. Vor der Samenreife werden die Gründüngungspflanzen üblicherweise abgemäht und in den Boden eingearbeitet oder als Mulch auf der Fläche gelassen. Bevor man die Pflanzenreste einarbeitet, sollte man sie kurze Zeit trocknen lassen, um Fäulnis zu verhindern. Nicht winterharte Pflanzen lässt man erfrieren und arbeitet im Frühjahr die Pflanzenreste in den Boden ein.

Naomi Bosch

Anm. der Redaktion: Hat die Gründüngung größere Mengen Grünmaterial gebildet, sollten diese oberflächlich als Mulch verwendet statt eingegraben werden.