Der Obstgarten im Oktober

Im Oktober werden späte Apfel- und Birnensorten für teils lange Lagerung geerntet, mitunter Monate, bevor sie essreif werden. Ferner sind jetzt Quitten pflückreif, am Weinspalier werden Beeren täglich süßer und leckerer. Kulturpreiselbeeren locken mit roten, herb-aromatischen Früchten. Kiwifrüchte reifen. Man lässt sie solange wie möglich hängen.   

Im Oktober kann man einiges für vorbeugenden Pflanzenschutzes tun. Man entfernt, sowie die Bäume abgeerntet sind, die Stamm­gürtel zum Fang von Apfelwicklerraupen und bringt statt ihrer Leimringe zum Fang von Frostspannerweibchen an. Unter bestimmten Umständen, vor allem bei erhöhter Krebsgefahr, ist eine Blattfallspritzung mit einem dafür geeigneten Pilzbekämpfungsmittel sinnvoll. Man nutzt die Zeit zur Kronenpflege. Lichte Kronen bremsen das Aufkommen von pilzlichen Krankheitserregern. Dies gilt besonders im Hinblick auf Schorfbefall. Oft werden junge Bäume zu stark, alte zu wenig geschnitten, um sie triebkräftig zu halten.  

Bis zum Beginn der Pflanzzeit von Obstgehölzen ab November sind es zwar noch ein paar Wochen. Mancher mag denken: da ist noch Zeit genug zum Planen. Doch das stimmt nicht. Es braucht Zeit, Obstgehölzpflanzung gründlich zu überdenken hinsichtlich Art, Sorte, Unterlage, Baumform, Platzbedarf. Selbstverständlich müssen außerdem örtliches Klima, Bodenart, Belichtung, die gesamte Umwelt die Wahl beeinflussen. Schließlich muss rechtzeitig bestellt werden, was man letztendlich auswählte.  

Ilse Jaehner