Die Rosen (Rosa)

Die Rose gilt als die Königin der Blume. Als ausdauerndes Gehölz dient sie über Jahre der Verschönerung unserer Gärten. Infolge ihrer zahlreichen Wuchsformen ist sie vielgestaltig einsetzbar.    

Von Nachteil ist die hohe Anfälligkeit, gerade der älteren Zuchtsorten, gegenüber Krankheiten und dem damit verbundenen zum Teil beträchtlichen Pflegeaufwand. Erfreulicherweise hat sich Ende der 80er Jahre ein Umdenken im Züchtungswesen eingestellt. Durch die Etablierung geprüfter krankheitsresistenter Rosensorten, den ADR-Rosen, können wir uns wieder mehr an der Pracht und Schönheit der Rosen in unseren Gärten erfreuen. Neben der Wuchsform spielen in erster Linie Größe und Art der Blüte, der Duft, aber auch der Fruchtbehang eine Rolle in der Pflanzenwahl.   

Das Gartenrosensortiment umfasst heute weltweit mehr als 25 000 namentlich bekannte Sorten. Aus Gründen der Übersicht teilt man Rosen in verschiedene Wuchs- bzw. Eigenschaftsgruppen ein, dabei können bestimmte Sorten durchaus mehr als einer Gruppe angehören, die Übergänge sind oft fließend.   

Kletterrosen sind einmalblühende oder öfter blühende Mutationen von Beetrosen (Climbing Sports). Wir unterscheiden Klettermaxe für Mauern, Wände und Pergolen, mit ausgeprägt langen Trieben, die sich problemlos leiten und führen lassen. Höhe über 200 cm, selten über 300 cm. Hauptblütezeit der öfter blühenden Sorten von Juni bis Oktober.   

Und enorm starkwachsende Kletterrosen, mit biegsamen, peitschenförmigen Langtrieben, die als so genannte Ramblerrosen eine Untergruppe innerhalb den Kletterrosen bilden. Sie sind ideal für Pergolen, Torbögen und zum Hineinwachsen in lichte Bäume und Großsträucher geeignet mit einer Höhe von über 4 m. Blütezeit Juni/Juli, öfter blühende Sorten bis Oktober.   

Strauchrosen sind aufrechte Blütensträucher mit teils überhängenden Zweigen. Höhe ab 150 cm, selten über 250 cm, Einzelstellung oder Gruppenpflanzung. Hauptblütezeit bei öfter blühenden Sorten von Juni bis Oktober.   

Flächenrosen (Bodendecker- und Kleinstrauchrosen) sind Schwerarbeiter unter den Rosen, ideal zur pflegeleichten Flächenbegrünung geeignet. Flacher bis überhängender Wuchs für Böschungen und Beete. Höhe ab 50 cm, selten über 120 cm. Hauptblütezeit Juni bis Oktober.   

Beetrosen (Polyantha-, Floribundarosen) sind Rosen mit verzweigten Trieben und dichten Blütenbüscheln. Sie decken Beetflächen farbenfroh ab. Die Blüten sind einfach bis gefüllt, die Wuchshöhe schwankt zwischen 40 cm, bis selten über 80 cm. Hauptblütezeit ist Juni bis Oktober.   

Zwergrosen sind zierliche, kompakte Däumlinge für Balkonkasten, Garten, Steingarten. Höhe um 30 cm. Hauptblütezeit Juni bis September.   

Edelrosen (Teehybriden): Die Edelrose ist die eigentliche Königin der Blumen. Eine große, elegante, gut gefüllte Blüte krönt einen langen Blütenstiel. Sortenabhängig entwickeln sich auch mehrere Blüten pro Trieb. Edelrosen erreichen Höhen von 60 cm, bis selten über 120 cm. Öfter blühend von Juni bis Oktober. Auch zum Vasenschnitt geeignet.    

Wildrosen sind aus Samen gezogene Pflanzen. Sie finden Verwendung in großen Gärten, in Parkanlagen, in der freien Landschaft, insbesondere als Wind- und Vogelschutzanlagen, zur Böschungs- und Hangbefestigung. Neben vielen Wildrosenarten zählen aus ihnen entstandene „alten“ Rosenarten wie Rosa alba/centifolia/damascena-Hybriden sowie neuere Zuchtsorten zu den Parkrosen oder gar Fruchtrosen. Sie sind einmalblühend („alte“ Rosen, viele Wildrosen) oder dauerblühend mit halb- oder ganz gefüllten Blüten.    

Stammrosen haben keine eigenständige Wuchsform, sondern sind Kunstformen der Rosenkultur. Es werden Sorten der unterschiedlichen Rosenklassen auf eine definierte Stammhöhe – Fußstamm (40 cm), Halbstamm (60 cm), Hochstamm (90 cm), Kaskaden oder Trauerstamm (140 cm) – veredelt.    

Englische Rosen (New English Roses) sind eine neue Rosenklasse aus den 1960ern, die sich aus prall gefüllten, duftenden, öfter blühenden Beet- und Strauchrosen zusammensetzt. Höhen von 60 bis 150 cm erreichend, Hauptblütezeit ab Juni bis Oktober. Da in England der Winter weniger hart ist, sind sie bei uns mit Vorsicht zu genießen, es gibt aber empfohlene Sorten für den Kontinent.    

„Alte Rosen“ ist eine zeitliche Klassifizierung für Rosen, die bereits vor 1867 im Handel waren. Alte Rosen wachsen oft strauchartig, entwickeln häufig gut gefüllte, duftende Blüten; z.B. ‚Souvenir de la Malmaison‘, Rosa centifolia ‚Muscosa‘.              

Jörg Gensicke