Durstige Gurken werden bitter

Jetzt zum Sommer gilt es, die Pflanzen optimal zu pflegen. Entsprechend des hohen Wasserbedarf der Gurkengewächse ist immer auf ausreichend Feuchtigkeit zu achten; fehlt sie, sind Wachstumsstörungen und ein Bitterwerden der Früchte die Folge. Gleichzeitig wollen die oberirdischen Pflanzenteile nicht gerne mit Wasser in Berührung kommen, was das Gießen erschwert. Es hat sich daher bewährt, große Tontöpfe von ca. 2 l zu drei Viertel in den Boden einzugraben. Das hineingegossene Wasser gelangt direkt an die Wurzeln, und die Blätter und Früchte bleiben trocken. Zum Gießen eignen sich Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser. Gurken reagieren empfindlich auf Chlor und kaltes Gießwasser; Wasser aus der Leitung ist von daher problematisch. Dem hohen Nährstoffbedarf der Pflanzen trägt man Rechnung, indem alle zwei Wochen verdünnte Jauche aus Brennnesseln, Schachtelhalm oder altem Mist, 1 : 10 mit Wasser verdünnt, gegeben wird. Eine Handvoll Steinmehl pro Gießkanne sorgt für alle wichtigen Spurenelemente.    

Gurken sind Flachwurzler, die ihren Nährstoffbedarf aus den oberen Zentimetern des Mutterbodens decken. Die kontinuierliche Aufbringung einer Mulchschicht aus Grasschnitt, Kräutern oder Ernterückständen sorgt zusätzlich für die nötige Düngung und verhindert ein Austrocknen des Bodens. Während Gewürz- und Schälgurken am Boden wachsen, benötigen Salatgurken Rankstützen. Eine schräg gestellte  Baustahlmatte, ein Pfahl oder Schnüre sind geeignet, um die Pflanzen hochzuleiten.    

Veredelte Salatgurken sind in den letzten Jahren groß im Kommen. Auf der Unterlage, die aus einer Kürbiswurzel besteht, wird ein Trieb einer Salatgurke veredelt. Der Vorteil besteht in einem üppigen Wachstum mit einem dementsprechenden Ertrag und einer geringeren Empfindlichkeit gegenüber Krankheiten. Aufpassen muss man bei diesen Pflanzen, dass die Unterlage keinen Spross entwickelt; er ist notfalls abzukneifen. Eine Kultur der veredelten Gurken empfiehlt sich aber nur für das Gewächshaus, wo ideale Verhältnisse herrschen; notfalls reicht auch ein verglaster Überstand aus. Diese wärmeempfindlichen Pflanzen sollten aber auf keinen Fall zu früh ins ungeheizte Gewächshaus gepflanzt werden, da bis nach den Eisheiligen Mitte/Ende Mai auch hier nachts manchmal nur Temperaturen von wenig über null Grad Celsius herrschen.    

Um die Schlangengurkenpflanzen nicht zu sehr in ihrem Wachstum zu bremsen, belässt man unterhalb von 80 cm höchstens zwei bis drei Gurken. Über 80 cm Höhe werden die Seitentriebe nach zwei Fruchtansätzen eingekürzt. Bei guten Pflegebedingungen erhält man dann pro Pflanze zwei bis drei Dutzend Gurken.     

Peter Busch