Erdmandel (Cyperus esculentus)

Die braunen, runden, erbsengroßen, stark ölhaltigen Knollen sind essbar und werden in Südeuropa und Westafrika gehandelt. Sie wurden übrigens von den Arabern und Berbern im 8. Jahrhundert nach Spanien eingeführt. Erdmandeln schmecken angenehm süß und erinnern an Haselnüsse oder Mandeln.   

Sie können roh, gekocht oder geröstet als „Knabberfrucht“ gegessen werden; als Gemüsebelage beispielsweise sind sie zu rösten und mit Reis und etwas Sahne zu mischen. Zu Müsli oder Eis sind Erdmandelflocken eine leckere Veredelung. Gerade Menschen, die empfindlich (allergisch) auf Nüsse reagieren, finden hier eine exquisite Alternative. In Reformläden ist sie gemahlen oder geflockt erhältlich. In Spanien wird aus ihr ein Erfrischungsgetränk – Horchata – zubereitet. Und auch der Weg in die gehobene Küche ist nicht sehr fern, was Erzählungen berichten. An Inhaltsstoffen sind 47% Zucker und Stärke hervorzuheben, 25%­ Fette mit ungesättigten Fettsäuren, 8% Eiweiß, Mineralstoffen, Vitamin H und Rutin. Übrigens werden Erdmandelflocken bei Darmträgheit oder auch als Reduktionskost genutzt, da das Hungergefühl durch die Ballaststoffe unterdrückt wird.    
Die Erdmandel auch als Tigernuss bekannt, ist eine Pflanzenart der Gattung Zypergräser (Cyperus) in der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae). Sie ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Sie bildet lange, unterirdische Ausläufer (Stolonen) mit knolligen Verdickungen, die Durchmesser von bis zu 15 mm besitzen. Der Klimawandel macht es möglich, den Anbau dieser Knolle auch in ehemals klimatisch weniger begünstigten Regionen zu ergreifen. Doch sind dabei einige besondere Umstände zu berücksichtigen:    
Erdmandeln benötigen warme sonnige Lagen und eine kontinuierliche Bodenfeuchtigkeit. In sandigen Böden, (lehmiger Sand (lS) bis sandiger Lehm (sL)) gedeihen sie sehr gut und sind hier auch leicht zu ernten, was bei schwereren Böden Probleme bereiten kann. In den meisten Regionen ist es für eine gute Ernte erforderlich, die Erdmandel vor zu kultivieren.  Ein Anbau auf Dämmen (bis 50 cm breit) erleichtert die Kultur. Die Pflanzen werden in der Regel 30 bis 50 cm hoch, bilden Horste und dünne, unterirdische Ausläufer, die im Bereich der Spitzen zu Knöllchen werden. Es ist zu berücksichtigen, dass die Pflanze zwar nicht frosthart ist, im Boden verbliebene Knollen und Rhizome jedoch den Winter überstehen. Ein sorgloses Wirtschaften bewirkt in der Folge ein derart üppiger Neuaustrieb und Ausbreitung, dass die Erdmandel schnell zu einem kaum noch zu kontrollierbaren Neophyt wird. – Wer also „sauberes“ Ernten scheut, sollte sich lieber auf Schalen-, Kübel- und Balkonkastenkultur beschränken. Diese Einschränkung sollte auch für Flächen gelten, die vormals als Müllhalden dienten und mit Schwermetallen belastet sind – Erdmandelgräser werden nämlich auch zur Phytosanierung eingesetzt, da sie gerne Cadmium und Blei aufnehmen. Normale „saubere“ Böden sind natürlich unbedenklich.      
Zur Beschleunigung der Keimung sind die Knollen in lauwarmem Wasser ca. 1 Tag anzuquellen (frühestens ab Mitte März). Danach werden sie in kleinen Töpfen oder Saatschalen 2 bis 3 cm tief eingesetzt und die Pflanzen bei mindestens 20° C angezogen. Ähnelt das ganze einer grünen Wiese erfolgt die Auspflanzung einzeln ins Freiland (bei Dämmen Abstand in der Reihe von 20 cm; ohne Dämme Reihenabstand/Abstand in der Reihe von 30 ×30 cm bzw. 40 × 20 cm. Bei Kultur in Töpfen kommen 5 Pflanzen auf einen 10 L-Container. Bei Kulturen in Behältnissen ist die Ernte später absolut einfach.Erdmandeln sind wärmebedürftig, sollten also nicht unbedingt vor den Eisheiligen auf Beete ins Freiland gesetzt werden. Für zügiges Wachstum benötigen sie mehr als 20° C. Eine eigene Düngung ist nicht notwendig. Für einen guten Knollenansatz benötigen die Pflanzen regelmäßige Feuchtigkeit. Zu Beginn der Kultur ist der Pflanzbereich locker und frei von Beikräutern zu halten, später bedarf es keiner besonderen Pflege. Krankheiten treten nicht auf, als Schädlinge outen sich Wühlmäuse und Krähen.   
Geerntet wird im November nach einigen Tagen trockener Witterung. Mit einer Grabgabel den Boden wenden, die Wurzelstöcke ausgraben und die Erde abschütteln. Nass reinigen nur kurz vor ihrer Verwendung. Kühl und trocken sind die Erdmandeln bis 2 Jahre lagerfähig.   

Jörg Gensicke    


Erdmandelkuchen    
Zutaten:  4 Eier, 80 g Zucker, 200 g Erdmandelmehl, 1 TL Kurkuma, 75 g Schokolade (weiße oder dunkle), 3 EL Frischkäse (Fromage frais) oder Quark
  

  1. Die Eier in einer Schüssel aufschlagen und mit dem Zucker schaumig rühren.   
  2. Das Erdmandelmehl und den Kurkuma beigeben und die Masse mischen, bis ein glatter Teig entsteht. Eine Kuchenform mit Backpapier auslegen und die Masse einfüllen. Mit einem Messer der Länge nach den Teig längs einschneiden, damit er beim Aufgehen schön aufspringt.   
  3. Im heißen Backofen bei 180 °C Umluft ca. 40 Minuten backen.   
  4. Die Schokolade in einem Wasserbad schmelzen, Quark beigeben und alles glattrühren. Schokoladenmasse über den leicht ausgekühlten Kuchen gießen.   
  5. Dekorieren mit Erdmandelsplittern, Zuckerstreuseln o. Ä. nach Wahl.