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„Willkommen in meinem Garten, in meinem Paradies!“ Mit diesen Worten empfing Frau Dr. Bettina Bass aus Sontheim/Brenz den Naturgartenzertifizierer des Landesverbandes der Gartenfreunde. Der Besucher betritt in der Tat einen großen weitläufigen Naturgarten, in dem Mensch und Natur im Einklang sind.
Um eine Auszeichnung mit Urkunde und eine „Verdienst“-Medaille zu erhalten, sollte ein Garten eine Vielzahl von Kriterien erfüllen. So sind der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und Pflanzenschutzmittel sowie auf den Einsatz von Torf eine unabdingbare Voraussetzung für eine weitere Begutachtung. Zu einem naturgemäß gestalteten Garten gehören einheimische bzw. zumindest „tierfreundliche“ Bäume und Sträucher und ökologisch wertvolle Stauden oder eine Wildblumenwiese alternativ zu einem Wildkräuterrasen, so dass die tierischen Gartenmitnutzer über das ganze Jahr Nahrung und Unterschlupf finden.
Auf einem verschlungen gemähten Weg durch eine Wildblumenwiese mit Tausenden Margeriten wandelt der Besucher entlang den Staudenbeeten zu den Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäumen. Die reifenden Kirschen am Baum laden zum Naschen ein.
Ein anderer Weg führt durch einen torbogenförmig freigeschnittenen Gang durch die Hecken zu einer Oase der Ruhe. Dort laden eine Sitzgruppe und ein Liegestuhl zum Verweilen ein.
In mehreren „Wilden Ecken“ hat die Mutter Natur das ausschließliche Sagen, denn dort können Igel, Siebenschläfer und andere Tier ungestört ihre Jungen aufziehen. Für den erwünschten Wildwuchs sorgen Vögel und die Samen der Pflanzen selber. Auch dafür vergibt der Zertifizierer wertvolle Punkte. Entlang des Sontheimer Meisenwegs kann der achtsame Spaziergänger die Formenvielfalt der Blätter und Blüten bestaunen sowie die unterschiedlichsten Nuancen der Grüntöne der Wildgehölze bewundern. Zur Bewirtschaftung eines ökologisch gepflegten Gartens gehört die Verwertung des anfallenden organischen Materials im eigenen Garten. Mithilfe eines großen Komposthaufens erzeugt die Gärtnerin wertvollen Humus für ihr Hoch- und Tomatenbeet, die Beerensträucher, Stauden sowie die Rosenbeete. Das grobe Schnittgut wird unter den Hecken entsorgt und bietet zusammen mit mehreren Nistkästen wertvolle Nützlingsunterkünfte. Der Rasenschnitt wird zum Mulchen der Baumscheiben und Beete verwendet. Das Sammeln und Gießen mit Regenwasser ist für die Naturliebhaberin eine Selbstverständlichkeit. Überschüssiges Wasser lässt sie in den Wiesen rund ums Haus versickern. So können sich die Wiesenkräuter bei Trockenheit mit ihren tiefen Wurzeln selber versorgen.
Zusätzliche Anstrengungen belohnt „NATUR im GARTEN“ mit Bonuspunkten. Der Verzicht auf Kunststoff im Garten und auf Solarlampen, die für unnötige Lichtverschmutzung sorgen, oder versickerungsoffene Beläge statt versiegelter Flächen, werden honoriert.
Für ihren ökologisch wertvollen Garten, mit dem Frau Bass ihren Beitrag zum umweltbewussten Gärtnern, dem Natur- und Klimaschutz und für die Vielfalt der Pflanzen und Tiere leistet, erhält sie fast die volle Punktzahl. Das Igelchen auf der „Verdienst“-Medaille, das in Zukunft vielleicht am Gartenzaun hängt, signalisiert dem Betrachter, dass er gerade in einen vorbildlich gestalteten und gepflegten Naturgarten schaut.Das Ziel der Initiative „NATUR im GARTEN“ ist es, dass Gärten – egal ob private Hausgärten oder Kleingartenparzellen – im Einklang mit der Natur gestaltet und gepflegt werden. Denn wenn man diese Flächen aufsummiert, stellen sie zusammen mit dem öffentlichen Grün der Städte und Gemeinden eine erstaunlich große Zahl an Hektar in Baden-Württemberg dar und sind gegenüber den landwirtschaftlichen- und forstwirtschaftlichen Flächen nicht zu vernachlässigen. Wenn also die privaten und öffentlichen Grünflächen zusammen mit den landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Flächen ökologischer gestaltet und gepflegt werden, leistet unser Bundesland einen wertvollen Beitrag zu Natur- und Klimaschutz. Die Initiative „NATUR im GARTEN“ vertritt der Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg e.V, der auf seiner Homepage www.gartenfreunde-landesverband-bw.de weitere Informationen anbietet.