Faszination Honigbiene – Organisation im Bienenvolk

Im Gegensatz zu den meisten anderen Bienenarten leben Honigbienen in einem sogenannten Bienenstaat. Sie gewährleisten das Überleben der Gemeinschaft durch Arbeitsteilung in Form von verschiedenen „Berufen“. Ein Bienenstaat umfasst zwischen 40.000 und 80.000 Bienen, dabei ist ihr Lebensalltag bestens durchorganisiert. Alle Mitglieder verfolgen das gleiche Ziel, nämlich das Überleben des Volkes und seiner Nachkommen zu sichern. Damit sie dieses Ziel erreichen, gibt es unter den Honigbienen eine klare Rollenverteilung – Königin, Arbeiterinnen oder Drohnen.        

 Königin        

  • Jedes Bienenvolk hat nur eine Königin, die allein für Nachkommen sorgt       
  • Sie regelt über Duftstoffe das Verhalten der Mitbewohner im Bienenstaat und unterdrückt damit zugleich die Entwicklung der Eierstöcke bei den Arbeiterinnen.       
  • Lebensdauer 4-6 Jahre      
  • Wird vom Imker oft zur vereinfachten Betreuung des Stocks farbig gekennzeichnet       
  • Sie entwickelt sich in Weiselzellen aus befruchteten Eiern, wird im Larvenstadium nur mit dem Futtersaft Gelée Royale versorgt, schlüpft nach 16 Tagen.       
  • Die erste geschlüpfte Königin setzt zunächst ihren Stachel ein, um andere sich entwickelnde Königinnen in ihren Brutzellen abzustechen.        
  • An den Folgetagen verlässt sie mehrmals den Bienenstock zu Hochzeitsflügen. Dabei wird sie von bis zu 20 Drohnen begattet. Rund 10 Millionen Spermien speichert sie in ihrer Samenblase. Danach kann sie täglich bis zu 2.000 befruchtete bzw. unbefruchtete Eier legen.        

Jedes Jahr wird es bei guter Volksentwicklung zwischen Mitte April und Anfang Juli immer enger im Bienenstock.  Schwarmstimmung verbreitet sich, Weißelzellen werden gebildet, neue Jungköniginnen entwickeln sich. Kurz vor dem Schlupf der ersten Neukönigin verlässt die Alte mit einigen tausend Bienen ihr Zuhause. Der Schwarm lässt sich in einer großen summenden Traube nieder und sucht sich eine neue Wohnung.        


Arbeiterin      

  • Tragen den weitaus größten Anteil im Bienenstock, entwickeln sich aus befruchteten Eiern. Larven werden anfangs mit Gelée Royale gefüttert, später mit Honig, Nektar und Pollen und etwas Wasser.        
  • Sie schlüpft nach 21 Tagen. Die Sommerbienen übernehmen in den rund 6 Wochen ihres Lebens in Abhängigkeit vom Alter beinahe alle wichtigen Aufgaben im Stock. Die Winterbienen werden hingegen deutlich älter. Sie leben bis in das zeitige Frühjahr und werden dann durch die neue Generation abgelöst.         

Als junge Biene bleibt die Arbeiterin zunächst im Stock, putzt die Zellen, nimmt den Sammelbienen Nektar und Pollen ab, füttert die Maden, baut neue Waben aus Wachs, reguliert Temperatur und Luftfeuchte im Stock und wird schließlich zur Wächterbiene am Eingang. Erst in der zweiten Lebenshälfte sucht sie als Sammelbiene die Umgebung nach Nektar, Pollen und Wasser ab und versorgt so den Bienenstock. Ein Giftstachel mit kleinsten Widerhaken nutzt sie zur Verteidigung.          


Drohn         

  • Die Entwicklungsdauer der männlichen Bienen beträgt 24 Tage. Ihre Anzahl ist recht gering.      
  • Nach ihrer Aufzucht aus unbefruchteten Eiern im Frühjahr ist die einzige Lebensaufgabe, eine junge Königin auf Hochzeitsflug zu begatten.       
  • Gelingt es einem Drohn, überträgt er seinen gesamten Samenvorrat und stirbt. Die erfolglosen Drohnen werden jedoch im Verlauf des Sommers zunehmend im Stock isoliert. Etwa Anfang Juli sitzen sie auf seitlichen Waben, bekommen kein Futter mehr und werden schließlich aus dem Bienenstock geworfen (Drohnenschlacht).