Ganz besonderen Pflanzen auf der Spur

er Aufwand für das Wachstum der zu Fallen umgebildeten Blätter ist zwar für die Pflanzen selbst sehr aufwendig. Sie profitieren jedoch von den durch den Abbau der gefangenen Insekten freigesetzten Nährstoffen. Damit ist es den Pflanzen möglich, an feuchten und stickstoff- sowie kalkarmen Standorten zu gedeihen. Typische Lebensräume sind daher vor allem Moorflächen, aber auch tropische Regenwälder. Durch den Fang  und Abbau von Insekten, meist Mücken, Ameisen und Fliegen, decken diese Pflanzen ihren Stickstoffbedarf. Es gibt jedoch auch größere Arten, die zum Teil auch Säugetiere wie Mäuse fangen und verdauen können. Es handelt sich zugleich oft um sonnige Stand­orte, damit die Fangblätter ausreichend Fotosynthese zur Energie­gewinnung der Pflanzen betreiben können.         

Ch. Puschner 

 

Reusenfalle 
Schlauchpflanzenarten weisen diesen Fallentyp auf. Kennzeichnend ist der Besatz mit langen Haaren, die in Richtung des Fallengrundes weisen. Dadurch können sich Insekten nur in diese Richtung bewegen, bis sie abrutschen.  

Aktive Klebfalle   
Das Fettkraut und der Sonnentau fangen Insekten mit einer aktiven Klebfalle. Insekten bleiben an einem klebrigen Schleim hängen und das Blatt rollt sich von den Rändern her dann über dem Insekt ein. Beim Fettkraut rollen sich nur die Blattränder ein, so dass eine Schüssel entsteht, aus dem die Lösung der Verdauungsenzyme nicht raustropfen kann.  

Grubenfalle   
Die Kannenpflanze ist ein typischer Vertreter, der diesen Fallentyp ausbildet. Es handelt sich um eine sogenannte Fallgrube. Die Insekten werden durch Nektarbereitstellung und leuchtende Farben angelockt. Die Wände der Fallgrube sind so glatt, so dass Insekten hier keinen Halt finden und in einen mit Wasser und Verdauungsenzymen gefüllten Bereich der Fallgrube fallen. Und aufgrund der glatter Innenwände und kleinem­ Raum nicht oder schwer herauskommen.   

Klappfalle   
Die Venusfliegenfalle hat eine Klappfalle entwickelt. Das Blatt ist in zwei Klappen aufgeteilt, mit Fühlborsten auf den Innenflächen. Wenn ein Insekt eine Fühlborste berührt, klappt das Blatt schnell zusammen. Nach dem Verschließen bildet sich zwischen­ den Blatthälften ein Hohlraum, in dem das Insekt­ allmählich verdaut wird. Die Klappen öffnen sich nach etwa acht Tagen wieder und geben die unverdaulichen Reste frei.