Gartenfreunde Oberrot e. V.

70 Obstbäume für Oberrot

70 oder 77 neue Obstbäume für die Gemeinde: Anlässlich seines 70. Geburtstag machte Hans Baumgartner der Gemeinde dieses außergewöhnliches Geschenk.      

Verteilt auf das Gemeindegebiet, sind die meisten der 70 Obstbäume bereits gepflanzt. Am Stämmchen eines Weißen Klarapfels auf der großen Streuobstwiese am Südrand des Oberroter Teilort Neuhausen fand nun der symbolische Akt der Übergabe statt. Empfängerin ist die Gemeinde Oberrot, der Spender Hans Baumgartner. „Mit 70 Obstbäumen kann ich nicht die Welt retten, aber ich kann einen Beitrag dazu leisten, dass nun auf einigen Flächen meiner Heimatgemeinde Oberrot mehr blühende Bäume wachsen“, meinte er dazu. Die Spende sei auch Ausdruck seiner Dankbarkeit an den Schöpfer. Natur, Umwelt, Klima und generell das, was man Schöpfung nennt, zu bewahren, sei ihm ein großes Anliegen. Seit rund fünf Jahrzehnten lebt er mit seiner Familie in der Rottalgemeinde, ist als Architekt bekannt und geschätzt. Angeregt durch den Artikel „Bäume für die Welt“ in der Ausgabe von „Reader`s Digest“ im Februar 2015 und anlässlich seines 70.  Geburtstags im selben Jahr, beschloss er, der Gemeinde 70 Obstbäume samt Material zu spenden. Alte Sorten wie Brettacher, Jakob Fischer oder der Weiße Klarapfel sollten es aber sein. Sieben Jahre langwartete Hans Baumgartners Schreiben, das er im Jahr 2015 an die Gemeindeverwaltung gerichtet hatte, im Rathaus auf die Bearbeitung. Nicht zuletzt wohl deshalb, weil sich die Realisierung als sehr schwierig und aufwendig erwies. Ein eher zufälliges Gespräch zwischen Hans Baumgartners Sohn Steffen, seines Zeichens Stabschef im Haller Landratsamt, und Oberrots Bürgermeister Peter Keilhofer, brachte jüngst den Stein ins Rollen. Einen einsatzfreundlichen Mitstreiter fand der Schultes in Jürgen Brendel, dem Vorsitzenden der Gartenfreunde Oberrot. Der nahm die Sache federführend in die Hand, organisierte den Einkauf, die Abholung und letztlich auch die Pflanzaktionen. Tatkräftig unterstützt wurde er von den Gartenfreundinnen Doris Lindner, Martina Lang und Doris Schwiegersohn Bernd Fritz, der die Pflanzaktion durchführte. Ein erfreulicher Nebeneffekt für die Gartenfreunde: Mit Birgit und Hans Baumgartner konnte der Verein die Mitglieder 102 und 103 verbuchen. Auch Fachberater Jörg Gensicke vom Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg war zur Übergabe angereist. Er zeigte sich erfreut über die Vitalität des Ortsvereins. Hans Baumgartners Wunsch ist es nun, dass besonders Schule und Kindergarten von dieser Aktion profitieren. Dass Kinder und Jugendliche die Zusammenhänge in der Natur hautnah erfahren, wie beispielweise Pflanzwuchstum die Atemluft verbessert, sich Bienen und Insekten an den Blüten laben und die Früchte schließlich Nahrungsquelle für Mensch, Vögel und andere Tierarten sind. Oder dass die Kinder miterleben können, wie Äpfel zu Saft gepresst werden. In einigen Jahren, wenn die neuen Bäume reichlich Früchte tragen, sollen sie gelbe Bänder erhalten, was bedeutet, dass sich jeder hier bedienen kann. Wie ein Kuchen mit Brettacher-Äpfel schmeckt, davon konnten sich die Gäste am Kaffeetisch im Wintergarten von Doris Lindner und Jürgen Brendel selbst überzeugen. Natürlich kam in der Runde der Gedanke auf, dass es nun ja vielleicht 77 Bäume sein könnten statt 70.    Die Idee fand der inzwischen 77-jährige Spender auch nicht so abwegig und stimmte zu.     

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