Gartenkräuter vermehren & in der Küche verwenden

Wenn du aufmerksam durch den Garten gehst wirst du einige typische Gartenkräuter entdecken. Viele Kräuter sind relativ anspruchslos und gehören daher auch zu den beliebten Pflanzen auf Balkon und Terrasse. Einige Kräuter werden bei uns nur einjährig kultiviert und müssen daher jedes Jahr erneut ausgesät werden. Andere sind mehrjährig, können aber durch Teilung oder durch Stecklinge vermehrt werden. Kräuter im Garten anzupflanzen sieht nicht nur hübsch aus, sie können vielseitig in der Küche verarbeitet werden und locken mit ihren Blüten zahlreiche Insekten an.     

Kräuter selbst vermehren    
Kräuter selbst zu vermehren gelingt recht einfach. Die bekanntesten Methoden sind die Aussaat, die Vermehrung durch Stecklinge oder die Teilung von Wurzelstöcken.  Die bevorzugte Methode richtet sich dabei nach der Kräuterart bzw. -sorte.    

Aussäen von Kräutern   
Eine einfache Methode um Kräuter zu vermehren, ist die Aussaat von Samen. Saatgut wird fast ganzjährig in Supermärkten, Bau- und Gartenmärkten angeboten. Kann aber auch selbst im Garten gewonnen werden.    

Der richtige Zeitpunkt   
Wichtig ist zu wissen, zu welchem Zeitpunkt man die Kräuter aussäen kann. Soll die Aussaat direkt im Freiland erfolgen, so ist dies oft nicht vor Anfang Mai möglich, da oft noch Spätfröste drohen. Im Frühbeet, Gewächshaus oder auf der Fensterbank kann hingegen bereits ab Ende Februar ausgesät werden. Ab Mitte Mai dürfen die Jungpflanzen im Freiland ausgepflanzt oder im Kübel im Garten platziert werden.    

Die optimale Temperatur    
Damit die Samen auskeimen, wird eine bestimmte und vor allem relativ konstante Temperatur benötigt. Bei den meisten Kräutern liegt diese während der Keimung bei circa 20 °C. Je niedriger die Temperaturen, desto länger dauert der Keimvorgang oder es findet keine Keimung statt. Welche Temperatur das jeweilige Saatgut benötigt, ist in der Anleitung auf der Rückseite der Saatguttütchen zu entnehmen.    

Die richtige Feuchtigkeit    
Während der Keimung muss eine gute und regelmäßige Durchfeuchtung sichergestellt werden. Daher muss zum Teil täglich geprüft werden, ob die Erde noch feucht ist. Bei Austrocknung sterben die Keimlinge schnell ab.      

Kräuter mit Stecklingen vermehren    
Eine beliebte und schnelle Möglichkeit zur Vermehrung von Pflanzen ist die Bewurzelung von Stecklingen.     

Der richtige Zeitpunkt   
Am besten ist das Frühjahr oder der frühe Sommer für die Vermehrung von Kräutern durch Stecklinge geeignet. Dann haben die Mutterpflanzen, von denen man die Stecklinge entnimmt, bereits neue junge Triebe ausgebildet.     

Die richtige Feuchtigkeit    
Bei der Vermehrung durch Stecklinge muss darauf geachtet werden, dass die Erde immer gut durchfeuchtet ist und eine hohe Luftfeuchtigkeit vorherrscht. Stecklinge haben keine Wurzeln und können daher kaum den Wasserverlust über die Blätter ausgleichen. Herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit in der Umgebung, wird die Wasserverdunstung der Blätter deutlich verringert. Daher empfiehlt sich, die Töpfe mit Stecklingen in ein Mini-Gewächshaus einzustellen. Damit sich kein Schimmel bildet, muss regelmäßig gelüftet werden.    

Die optimalen Temperatur- und Lichtverhältnisse    
Damit die Stecklinge schnell neue Wurzeln ausbilden, benötigen sie Licht und Wärme. Ein heller Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung eignet sich gut. Die ideale Anzuchterde ist ein lockeres Pflanzsubstrat mit wenig Nährsalzen, welches zusätzlich mit Sand angemischt wird.        

Ch. Puschner