Halsbandsittiche

In vielen größeren Städten Deutschlands kann man z. T. Hunderte wildlebender Halsbandsittiche beobachten. Derzeit geht man von einer Populationsgröße von mehr als 7000 Vögeln aus. Vor allem in den Wintermonaten sind die leuchtend grünen Papageienvögel gut in den meist blattlosen Bäumen zu entdecken. Oft sind die Vögel in Gärten, in der Nähe von Balkonen und Terrassen oder in Zoologischen Gärten und in Parkanlagen anzutreffen, wo sie sich im Schutz großer Bäume aufhalten und wo es auch im Winter immer genug Nahrung gibt. Häufig sind sie zusammen mit unseren einheimischen Vögeln sogar am Futterhaus unterwegs oder kommen sogar zur Nahrungssuche auf den Boden. Im Sommerhalbjahr muss man schon genau hinschauen, um die Vögel in den dicht belaubten Bäumen zu entdecken. Allerdings verrät oft ihr Geschrei relativ schnell ihren Aufenthaltsort.    

Städte als ideale Lebensräume für Halsbandsittiche     
Der lockere Baumbestand in Parks, auf Friedhöfen und in Gartenanlagen ähnelt dem ursprünglichen Lebensraum in ihrer Heimat. Hier steht auch ausreichend Nahrung in Form von Beeren, Blüten oder Obst zur Verfügung. Zudem finden sich in Städten häufig Altbaumbestände und Platanenalleen. Diese Bäume werden gern als Schlafbäume aufgesucht und eignen sich aufgrund der Höhlenbildung als Brutstätten. Sehr häufig wurde beobachtet, dass die Nisthöhlen sogar in der Styroporverkleidung von Gebäuden angelegt werden. Mittlerweile werden Nistkästen ausgebracht, um die Schäden an Gebäuden zu minimieren.    
Durch die Winterfütterung in vielen Privatgärten, auf Balkonen oder Terrassen steht den Tieren auch in den Wintermonaten genug Futter zur Verfügung. Die vergleichsweise deutlich höheren Temperaturen in den Städten, vor allem im Winterhalbjahr, helfen den Vögeln die Winter zu überstehen.   
Daher finden die Halsbandsittiche in unseren Städten ideale Lebensbedingungen vor. Zudem sind sie relativ anspruchslos und anpassungsfähig. Das zeigt sich auch an der stetig wachsenden Population.   
 
Ursprüngliches Verbreitungsgebiet und Herkunft    
Ursprünglich sind Halsbandsittiche in den nördlichen Savannen Afrikas und im Süden Asiens, vor allem in Indien, beheimatet. Sie kamen schon sehr frühzeitig in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Käfigvögeln zu uns nach Europa. Bis heute sind sie beliebte Ziervögel bei Vogelhaltern.
Die freilebenden Halsbandsittiche in Deutschland sind die Nachfahren entflohener oder bewusst ausgesetzter Käfigtiere.   
Trotz ihrer Herkunft kommen die Vögel gut mit unserem Klima zurecht und haben bei uns ihre Nische gefunden. Im Gegensatz zu vielen anderen entflohenen Vögeln konnten sie sich innerhalb weniger Jahre sehr gut vermehren.   
1967 wurde das erste freilebende Brutpaar in Köln entdeckt. Mittlerweile haben sie sich vor allem in der Rheinebene stark ausbreitet.   

Merkmale       

Halsbandsittiche sind mittelgroße Vögel mit einer Länge von bis 43 cm und überwiegend grün bis gelb-grün gefärbt. Nur die männlichen Tiere besitzen das charakteristische Halsband in Form eines schwarzen Streifens, welcher in ein rosafarbenes Nackenband übergeht.     
Der für Sittiche und Papageien typische Schnabel ist meist leuchtend rot. Zudem besitzen die Tiere einen auffallenden orange-roten Lidring.