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Am vergangenen Wochenende lud der Öflinger Obst- und Gartenbauverein zu einem zweitägigen Baumschnittkurs in Theorie und Praxis unter der fachkundigen Leitung von Stefan Seidel, auch bekannt als Moses, ein.
,ˌMosesˈ wies darauf hin, dass ein regelmäßiger und fachkundiger Baumschnitt die Obstbäume gesund erhält, ihre Lebensdauer erhöht und man damit bessere Erträge erzielen kann.
Beim Theorieabend wurden den nahezu 40 Teilnehmern die Grundlagen des Oeschberg-Palmer-Schnitts und andere Schnittarten erläutert sowie ein kurzer Einblick in die Baumbiologie gegeben. Ebenso wurde gezeigt, wo an einem Ast die einjährigen, zweijährigen und dreijährigen Triebe sind, wo Konkurrenztriebe sind und welche Triebe zu entfernen sind. Anhand von Folien wurde auf die allgemeinen Baumschnittmaßnahmen hingewiesen.
Der Praxistag am Samstag begann auf einer Obstbaumwiese zunächst mit praktischer Werkzeugkunde. ,ˌMosesˈ erklärte, warum Werkzeug besser in den Baum gehängt als angelehnt oder auf den Boden gelegt wird. Schneidewerkzeuge wie „Giraffe“, Baumschere und Rebschere sowie unterschiedliche Handsägen wurden vorgestellt, außerdem eine ganz besondere Leiter, die Tiroler Steigtanne – eine 1-Holm-Leiter mit beweglichem Fußteil, welches durch die beiden Dorne in jedem Gelände optimalen Halt gibt. Außerdem ist es ratsam, dass man sich mit Klettergurt- und Seil am Baum sichert, um einen Absturz zu vermeiden.
Nun ging es über in die Schnittpraxis. Stefan Seidl erklärte das Prinzip der Saftwaage der Leitäste. Es geht hierbei u. a. um die Ausgewogenheit der Nährstoffversorgung innerhalb des Baumes. Als wichtige Maßnahme für den Schnitt ist das „Auflösen gleichwertiger Verzweigungen“. Die Teilnehmer durften dann selbst aktiv werden.
,ˌMosesˈ beantwortete viele Fragen und die Teilnehmer konnten mit viel Wissen und gestärkt durch Brezeln, Tee und Kaffee motiviert nach Hause gehen.
Obst- und Gartenbauverein Öflingen e. V.