Outdoor-Cooking – Wir kochen über dem Lagerfeuer

Am Lagerfeuer in gemütlicher Runde zu sitzen, sich zu unterhalten und zu kochen fasziniert den Menschen bis heute. Seit einigen Jahren werden Feuerschalen und Feuerkörbe angeboten, um sich ein Lagerfeuer auf die Terrasse zu holen. Auch Ausrüstungen wie ein Dreibein und ein Kessel zum Kochen über dem offenen Feuer sind derzeit wieder angesagt.       

Ursprung der Feuernutzung und des Kochens
Die bedeutende Rolle des Feuers für unsere Vorfahren war vor allem die Zubereitung der Nahrung. Durch Garen über dem Feuer wird Fleisch, aber auch andere Nahrung bekömmlicher. Im Laufe der Zeit wurden die Garmethoden weiterentwickelt. Schon vor weit mehr als einer halben Million Jahre haben Menschen das Feuer bereits bewusst genutzt. Derartige Feuerstätten wurden bei Ausgrabungen in zahlreichen Höhlen nachgewiesen. Das Feuer schützte zudem vor Raubtieren, wärmte in kühlen Nächten und man kam in der Gruppe zusammen.

Einfache Varianten der Zubereitung von Speisen über dem Lagerfeuer
Für die einfachste Variante Nahrung über dem offenen Feuer zuzubereiten, benötigst du lediglich angespitzte Holzstöcke von mindestens 1 m Länge. Sehr gut eignen sich dazu die geraden Triebe der Hasel. Marshmallows oder Würstchen können so aufgespießt und über dem Feuer gegrillt werden. Aber auch Eintöpfe und Suppen können direkt über dem Feuer gekocht werden. Dazu wird zwischen aufgestellten Steinen ein kleines Feuer entfacht und der Topf direkt darüber gestellt. Von der Seite kann man dann immer wieder Brennholz nachlegen. In vielen afrikanischen Ländern wird heute so noch Hirsebrei oder in asiatischen Ländern Reis zubereitet. Einfacher kocht es sich mit einem Dreibein, welches direkt über dem Lagerfeuer oder der Feuerschale aufgestellt wird. Zum Kochen wird dann ein Topf angehängt. Auch die Höhe des Topfes und somit die Temperatur können variiert werden. Häufig wird heute auf diese Weise Kesselgulasch bei Familienfeiern zubereitet. 

Ch. Puschner

 

Jetzt bist Du dran!   

Feuer entfachen – wie unsere Vorfahren Feuer entzündeten    
Mit Feueranzünder, Streichholz oder Feuerzeug lässt sich relativ schnell ein Feuer entfachen. Es geht aber auch ohne. Probiere verschiedene Varianten aus, wie es unsere Vorfahren auch ohne diese modernen Hilfsmittel geschafft haben, Feuer zu entzünden.    

Was brauchst Du dazu?    
Feuerstein, Schlageisen, Feuerstahl und Metalleisen, Feuerbohrer, diverses Zundermaterial (z. B. Tierhaare, Heu, trockenes Laub und Moos, Birkenrinde, Rohrkolben, Zunderschwamm – auch als fertige Zundersets erhältlich), trockenes Reisig und Holz     

Wie gehst Du vor? – verschiedene Arten ein Feuer zu entfachen       

Vorbereitung: Sucht Euch zuerst einen passenden Ort für die Feuerstelle, sammelt Feuerholz und andere trockene Materialien. Legt Euch alles bereit. Fertigt dann ein kleines „Heunest“ an und verseht es mit Zunder. Den Zunder unbedingt sparsam verwenden. Sehr kleine Mengen genügen.    

Variante 1: Entzünden des Schlagfeuers  
Material: Feuerstein und Schlageisen
Mit dem Schlageisen wird von oben, ziehend, senkrecht nach unten auf die Kante des Feuersteins geschlagen. Die dabei erzeugten Funken sollen auf den Zunder fallen.   

Variante 2: Entzünden mit Feuerstahl   
Material: Feuerstahl mit Metalleisen   
Das Metalleisen wird mit der Seite, von hinten nach vorne, über den Feuerstal gerieben. Die dabei erzeugten Funken sollen auf den Zunder fallen.    

Variante 3: Entzünden mit dem Feuerbohrer   
Unter die Kerbe einen flachen Holzspan oder ähnliches legen (darauf fällt später die Glut). Die Kerbe mit Zunder verschließen. Die Sehne des Bogens einmal um die Bohrer schlingen und die Bohrer auf das Loch im Bohrbrett ansetzen. Das Druckstück setzt man oben auf die Spindel, um Druck auf die Spindel auszuüben. Dann geht’s los! Bewege den Bogen vor und zurück. Die Spindel sollte sich dabei auf dem Bohrbrett drehen. Je schneller desto besser. Eine Minute sollte man schon durchhalten. Wenn es qualmt bzw. man gar nicht mehr kann, kann man den Bohrer und den Bogen beiseitelegen. Glut in die Kerbe kippen.     

Hinweis: Bei ausreichendem Funkenschlag entzündet sich der Zunder sehr schnell, dann muss Luft durch Pusten zugeführt werden. Gleichzeitig wird leicht entflammbares Pflanzenmaterial daraufgelegt, so dass ein kleines Glutnest entsteht. Dieses wird mit weiterem Pflanzenmaterial und dünnen Ästen genährt, bis ein richtiges Lagerfeuer entsteht. Das Feuer darf nur auf einem nicht brennbaren Untergrund, am besten in einer Feuerschale, entfacht werden und muss am Ende der Aktivität mit sehr viel Wasser gelöscht werden.    

Nur unter Aufsicht eines Erwachsenen ausprobieren!