|
Zu schreiben, dass die Staudengärtnerei Gaissmayer in Illertissen, ihre Schaugärten und das Museum der Gartenkultur mit seinem Café in unmittelbarer Nachbarschaft eine Reise wert sind – mit vorher leergeräumtem Kofferraum natürlich! – ist für Staudenliebhaber Eulen nach Athen getragen.
Daher haben wir uns sehr gefreut, als uns unsere NATUR im GARTEN-Mentorin Frau Staatssekretärin a.D. Friedlinde Gurr-Hirsch mit der Nachricht überraschte, dass wir den Stauden-Schaugarten der Gärtnerei Gaissmayer NiG-zertifizieren dürfen.
Die Rückholaktion unserer Gartenschau-Ausstattung von Wangen im Allgäu am 06. November bot sich als kosten- und zeitsparender Termin an und dann hatte der zertifizierende Autor auch noch das Glück, mit dem Firmengründer Dieter Gaissmayer bei einer Tasse Kaffee über den derzeitigen Naturgartenhype zu plaudern – wobei auch er das Thema Garten aus mehr als einem Blickwinkel sieht und der kategorischen Ablehnung von „menschenüberformten“ Pflanzen kritisch gegenübersteht. Die Inkulturnahme und planmäßige Weiterzüchtung durch zufällige Mutationen auf natürlichem Wege entstandener gefülltblühender Pflanzen ist aus der Geschichte der Gartenkultur nicht wegzudenken und diese Sorten sollten daher erhalten werden – auch ein naturnaher Garten verträgt die eine oder andere Staudensorte mit gefüllten Blüten, wenn es genügend andere „Insektentankstellen“ gibt.
Beim Bewertungsrundgang durch den Schaugarten zeigte sich dessen große Lebensraumvielfalt: Vom sonnig-trockenen Steingarten über „normale“ Prachtstaudenbeete bis zu schattig-kühlen Waldstandorten und ein paar „Wasserkörpern“ in Form von Teichen und großen Kübeln ist alles vertreten, so dass man für jede Gartensituation Gestaltungsanregungen und natürlich auch die entsprechenden passenden Pflanzen mit nach Hause nehmen kann.
Da der Schaugarten „biologisch“ gepflegt wird – die Gärtnerei ist Bioland- und A•B•CERT-zertifiziert – eine große Pflanzenvielfalt und auch viele Nützlingsunterkünfte bietet, stand das erfolgreiche Abschneiden bei der NiG-Zertifizierung eigentlich schon von vornherein fest und das Bild zeigt die Überreichung der NiG-Plakette quasi „live“ an zwei Mitarbeiterinnen, die unmittelbar vorher noch mit der Hacke in der Hand in den Beeten gekniet waren.
Harald Schäfer, Landesfachberatung