Sommer, Sonne, Leidenschaft…

Der Frühling naht mit unaufhaltsamen Schritten, und wir alle freuen uns auf einen unbeschwerten und fröhlichen Sommer in unseren Gärten – der dann auch hoffentlich von einer reichen Ernte gekrönt wird. Neben der treuen, alltäglichen Pflege unserer Gemüsebeete, Beerenhecken und Obstbäume – unter Wahrung des Artenschutzes – wird aber auch die Frage klimatischer Einflüsse und Veränderungen immer aktueller. Dabei geht es nicht um panischen Aktivismus, sondern vorausschauendes Handeln mit Leidenschaft und Augenmaß.     

Regentonne und Zisterne sollten regelmäßig auf Funktionsfähigkeit und Sicherheit geprüft werden. Sicher auch davor, nicht zur Moskito-Brutstätte zu verkommen. Bitte denken Sie dabei an die in Baden mittlerweile etablierte Tigermücke, die sich mit steigenden Temperaturen auch in die noch kühleren Regionen in unserem Land ausbreiten wird. Ist unsere heimische Stechmücke nur lästig, kann die Tigermücke beim Blutsaugen gefährliche Viruskrankheiten übertragen. In Deutschland sind zwar noch keine Übertragungsfälle bekannt, wohl hingegen in Südfrankreich nachgewiesen (Chikungunya- und Dengue-Fieber).     

Auch bei Hunden parasitierende Fadenwürmer werden von der Tigermücke weiterverbreitet.    

Daher halten Sie bitte alle Wasserbehälter insektendicht verschlossen und achten Sie darauf, dass z.B. auch nach Regenfällen kein Wasser in Behältnissen stehen bleibt. Auch aus diesem Grund – neben der Hygiene – sollte das Wasser von Vogeltränken täglich gewechselt werden.    

Wir brauchen Regentonne und Zisterne im doppelten Sinne: Als Wasserspeicher bei möglicher Trockenheit und als Rückhaltung bei möglichen Starkniederschlägen. Für letzten Fall stellt sich die Frage: Haben wir möglichst viel Fläche entsiegelt und sinnvoll bepflanzt? Unterstützen wir die natürliche Speicherung von Niederschlagswasser so optimal wie möglich? Haben wir genügend Wasserreserven für unsere wertvollen Gartenkulturen, wenn uns eine Trockenperiode drohen sollte?    

Sind Gewässerrandstreifen freigehalten? Ist langsames Einsickern von Oberflächenwasser möglich? Haben wir genügend kühle Schattenplätze in unseren Gartenanlagen und auf unseren Kleingartenparzellen? Das Prinzip des Tomatendachs schützt auch andere, wertvolle Kulturen vor Platzregen oder Hagel…    

Es gab schon immer Trockenperioden und Starkniederschläge. Über die Ursachen lässt sich trefflich forschen und streiten. Die Auswirkungen aber treten offen sichtbar – in nicht wenigen Fällen mit Gefahren und Schäden – hervor. Um diese für die Zukunft zu vermeiden, sollten die Ereignisse der Vergangenheit sorgfältig dokumentiert werden: Fotos, Zeitungsberichte, Augenzeugenerlebnisse müssen gesammelt und gesichtet werden. Aus ihnen gilt es Lehren für die Zukunft zu ziehen. Man muss die gleichen Fehler nicht mehrfach machen. Jeder Verein sollte für seine Einrichtungen eine entsprechende Dokumentation anlegen. Diese kann auch zu einem generationenübergreifenden Projekt werden: Ältere Gartenfreunde erzählen, die Jugendgruppe dokumentiert. Lasst Euch auf dieses Miteinander ein!                 

RA Ralf Bernd Herden