Wer gräbt denn da?

Im Frühjahr sieht man sie wieder häufiger, kleine Erdhaufen auf unseren Wiesen, in Gärten und in Parkanlagen. Für den Kleingärtner oft sehr ärgerlich. Doch wer ist dafür verantwortlich. Richtig geraten, es ist unser einheimischer Maulwurf, der für uns meist verborgen im Boden lebt.     

Er ist streng geschützt und in der Natur ein nützliches Tier. Durch seine grabende Lebensweise lockert und vermischt er unsere Böden. Zudem ernährt er sich auch von Schädlingen, die oft lange Zeit als Larve im Boden leben. Der Maulwurf zeigt durch sein Vorkommen an, dass sich der Boden in einem guten Zustand befindet und weist auch auf ein reichhaltiges Bodenleben hin.

Merkmale
Der Maulwurf ist ein Säugetier, dass heißt er bringt lebende Junge zur Welt und säugt diese. Ein erwachsenes Tier erreicht eine Körperlänge von bis zu 16 cm und hat eine Lebenserwartung von maximal 5 Jahren. Die auffälligsten Merkmale sind die kleinen Augen, die schaufelartigen Vorderbeine mit den ausgeprägten Krallen sowie das kurze und dichte Fell. Er ist ein typischer Insektenfresser und erbeutet seine Nahrung beim Graben im Boden.

Lebensraum
Der Maulwurf lebt die meiste Zeit versteckt im Boden und kommt nur selten an die Erdoberfläche. Er kommt in verschiedenen Lebensräumen vor, bevorzugt allerdings vor allem offene Gebiete wie Wiesen und Weiden sowie Gärten und Parkanlagen. Er lebt unterirdisch in einem Netzwerk aus selbst gegrabenen Gängen. Seine Vorder­extremitäten sind in Anpassung an seine grabende Leb­ensweise schaufelartig ausgebildet. An den fünf Fingern sitzen zudem kräftige Krallen. Das gelockerte Erdreich wird weitgehend an die Wänden der Gänge gepresst, so dass meist kaum Aushub an die Erdoberfläche gebracht wird. Die Gänge können bis zu einer Tiefe von 1 m in den Boden reichen. Im oberen Bereich des Bodens leben zahllose wirbellose Tiere, Würmer und Larven, die er bei seiner Nahrungssuche erbeutet. Tiefer im Boden legt er seine Schlafnester und Nestkammern an. Die Nestkammer wird mit trockenem Laub und Gras ausgepolstert. An der Oberfläche entstehen in bestimmten Abständen die typischen Maulwurfhügel. Sie markieren oft die Ein- und Ausgänge des Tunnelsystems. Zum Teil wird hier auch Erdreich aus tieferen Schichten ausgeworfen. Im Winterhalbjahr, wenn der Boden gefroren ist, zieht sich der Maulwurf auch in tiefergelegene Bereiche zurück. Der Maulwurf lebt als Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit kommen Männchen und Weibchen zusammen. Dafür legen die männlichen Tiere teils längere Strecken zurück.

Nahrung
Die Hauptnahrung des Maulwurfs besteht aus Regenwürmern, darüber hinaus auch aus anderen Wirbellosen (z. B. Insektenlarven und Schnecken) bis hin zu kleinen Wirbeltieren (z. B. junge Mäuse). Als Nahrungsvorrat für den Winter werden oft Regenwürmer in größerer Stückzahl in spezielle Kammern eingelagert. In der Regel erbeutet der Maulwurf seine Nahrungstiere unterirdisch beim Graben. Er kommt nur sehr selten an die Erdoberfläche.       

Ch. Puschner