Wissenswertes über unseren Igel

Mit den steigenden Temperaturen im Frühjahr erwacht der Igel aus seinem Winterschlaf und ist in unseren Gärten wieder unterwegs. Oft verbringen die Igel den Winter hier im Schutz eines Reisig- und Laubhaufens oder in einem Freilandkompost.    

Igel sind in unseren Gärten gern gesehene Besucher, da sie sich auch von Schädlingen wie Schnecken und Larven diverser Insekten ernähren. Mit Beginn der Dämmerung kann man Igel dann auf ihren Streifzügen und bei der Nahrungssuche beobachten. Es sind putzige und interessante Tiere.     

Merkmale
Ein ausgewachsener Igel erreicht eine Körperlänge von bis zu 30 cm und ein maximales Gewicht von 1,5 kg. Vor allem im Herbst müssen sich die Tiere erhebliche Fettreserven anlegen, damit sie den Winter gut überstehen. Sie halten Winterschlaf. Kopfoberseite und Rücken sind mit Stacheln bedeckt, die ursprünglich aus umgebildeten Haaren entstanden sind. Bei Gefahr nehmen die Igel eine Schutzhaltung ein. Sie rollen sich ein und schützen so die empfindliche Bauchseite, ihre Beine und den unmittelbaren Kopfbereich. Das Gebiss ist kräftig entwickelt und entspricht dem Gebiss eines typischen Insektenfressers. Die Augen sind klein, damit spielt der Gesichtssinn keine so wichtige Rolle. Zur Orientierung und zur Nahrungssuche spielt vor allem der Geruchssinn eine wichtige Rolle. Durch Riechen können Igel sich sehr gut zurechtfinden. Die Ohren sind zwar klein und im Fell verborgen, sind aber für die Orientierung des Igels wichtig. Interessant: sind Igel unterwegs geben sie leise Schnauf- und Niesgeräusche von sich.  Auch ein Rascheln im Garten kann auf einen umherlaufenden Igel hinweisen. Manchmal sind zusätzlich Schmatz- und Knackgeräusche zu hören, vor allem wenn die Igel etwas zum Fressen gefunden haben. Ein lautes Keckern, aber auch Fauch- und Schnaufgeräusche sind zu hören, wenn der Igel auf Artgenossen stößt oder sich bedroht fühlt. Auch bei der Paarung sind laute und merkwürdig anmutende Schnarchgeräusche zu hören.    

Lebensraum
Vor allem naturnahe Gärten, Parkanlagen und Friedhöfe, aber auch Wiesenflächen mit Heckenbereich sind der bevorzugte Lebensraum unserer Igel. Hier finden sie abwechslungsreichen Bewuchs, Wiesenflächen und auch oft dichte Gebüsche oder sogar Totholz.

Nahrung
Obwohl der Igel ein Insektenfresser ist, ernährt er sich z. T. auch von Früchten. Die Hauptnahrung besteht allerdings aus Käfern, Ohrwürmern, Regenwürmern und anderen Larven. Auch Nacktschnecken stehen auf seinem Speiseplan. Zudem werden auch Jungtiere anderer Nager oder sogar Vogeleier und -küken verzehrt.

Lebensweise
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv, d. h. dass sie erst in den Abendstunden aus ihrem Versteck kommen und auf Nahrungssuche gehen. In der Regel sind sie dabei auch als Einzelgänger unterwegs. Zur Paarungszeit können Sie z. T. auch paarweise angetroffen werden. Am Tage sind Igel eher selten zu sehen und schlafen im Schutz dichter Vegetation und Reisighaufen. Bei sehr heißer und trockener Witterung finden sie oft kaum Wasser oder Nahrung, dann sind die durstigen und ausgehungerten Tiere z. T. auch am Tag im Garten unterwegs. Dann kann das Anbieten von Wasser und auch Katzenfutter dem Igel helfen, diese ungünstige Zeit zu überstehen.

Winterschlaf
Der Igel überdauert die nahrungsarme Zeit im Winter dadurch, dass er Winterschlaf hält. Dazu frisst sich der Igel im Spätsommer eine Fettreserve an und legt im Schutz dichter Vegetation oder eines Totholzhaufen ein schützendes Nest an. Alle Stoffwechselvorgänge werden dabei stark vermindert. Die Körpertemperatur und die Atemfrequenz sinken. Das Herz schlägt nur noch 5 Mal pro Minute. So überdauert der Igel im Energiesparmodus die ungünstige Zeit bis zum nächsten Frühjahr. Dabei baut er seine Fettreserven ab. Daher überleben Igel nur mit einem Mindestgewicht von ca. 500 g.                   

Ch. Puschner